Situation der Jugend im Kreis Neustadt

Aufgrund der extrem niedrigen Teilnehmerzahl habe ich mich entschlossen, einmal die momentane Situation im Jugendbereich des Kreises Neustadt aus meiner Sicht darzustellen:

 

Momentan haben 16 Vereine Jugendliche auf der Spielberechtigungsliste. Den Veranstalter mitgerechnet haben nur 6 Vereine sich an den KEM der Jugend beteiligt; und das mit nur einen Bruchteil der möglichen Spieler(innen).

 

Wir sind binnen 2 Jahren von dem Kreis mit den meisten Teilnehmer in Oberfranken auf den mit den wenigsten Teilnehmer abgerutscht. Das kann gar nicht an den Jugendlichen liegen.

 

Ausrichter VfB Einberg stellte die meisten Jugendlichen mit insgesamt 5 Teilnehmern. Meilschnitz und VfL Neustadt stellten jeweils 3 Teilnehmer, Fürth am Berg 2, Großgarnstadt und TTG Neustadt-Wildenheit je 1.

 

Das sind 15 Teilnehmer von 217 möglichen. 2011 waren es 37 und 2010 63 Teilnehmer. Kreis Forchheim hatte z.B. 91 Teilnehmer. Selbst Kreis Fichtelgebirge, welche gerade mal eine Jugendliga mit 8 Mannschaften haben, brachten es auf 25 Teilnehmer.

 

Das Jugendarbeit nicht immer einfach ist und es weniger Jugendliche gibt, das brauchen wir nicht zu diskutieren. Ich sehe das Problem aber nicht bei den Jugendlichen, sondern ganz klar bei der Jugendleitung im Verein. Klar ist, dass der Aufwand relativ groß ist (Zeitaufwand, Fahrer suchen, Wegstrecke, Jugendliche motivieren, etc.), Jugendliche zu einen Turnier zu bringen. Ich kann allerdings nicht verstehen, dass Vereine immer wieder Jammern, dass Jugendliche sich früher oder später von unseren Sport abwenden, wenn  die Vereine selbst nichts oder nur sehr wenig dazu beitragen, den Sport mit Spaß und Erfolg zu betreiben. Hier meine ich nicht nur die jeweiligen Jugendleiter (Diese müssen in der Regel sowieso alles alleine machen), sondern auch die restlichen aktiven Spieler, welche keinerlei Unterstützung geben.

 

Zumindest bei den jüngeren Spielern ist ein Turnier eine willkommene Abwechslung zum Training. Man kann natürlich nicht jeden zum Turnier bewegen. Aber aus eigener Erfahrung weiß ich aber, dass es kein Problem ist, mindestens 30% der Jugendlichen zu Turnierbesuchen zu motivieren. Falls jemand der Meinung ist, dass alle seine Jugendlichen keine Turniere spielen wollen, bin ich überzeugt, dass hier gravierende Fehler im Umgang mit Jugendlichen gemacht werden.

 

Den Abschuss brachte sicher die Jugendabteilung der SG Rödental: Anstatt die Jugendlichen zu den KEM zu schicken, führten Sie lieber ein Vereinstraining durch. An der Entfernung kann es nicht gelegen haben; es sind gerade mal 2,5 km von der Turnhalle Rödental zur Turnhalle in Einberg. Dies fasse ich schon als Boykott auf.

 

Ein großes Merkmal, dass bei vielen Vereinen Jugendarbeit schlecht betrieben wird, ist die Tatsache, dass das im August 2012 durchgeführte Trainingscamp nur geringe Nachfrage hatte. Wie ich von einem ambitionierten Jugendlichen und dessen Eltern erfuhr, wurde ihnen das TT-Camp gar nicht angeboten. Dabei war dieser Jugendliche genau die Zielgruppe des Kreises.

 

Man muss sich das mal vorstellen: Der Kreis bezahlt das komplette Trainigscamp, die Vereine haben keine Arbeit damit (außer die Jugendlichen fragen) und dann wird es den eigenen Jugendlichen vorenthalten. Das ist ja wirklich ein Hammer.

 

Das Trainingscamp kam übrigens bei allen Beteiligten riesig an.

 

Hier eine Aufstellung über den Vereinen mit der Anzahl der Spielberechtigungen:

 

 

Ulrich Markert

Kreisjugendwart Neustadt